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Montag, 14. September 2020

Fledermäuse bekommen ein neues Zuhause

Revierförster Rainer Jäger erläutert die Vorgaben für die Installation von Feldermaus-Nistkästen. Dabei ging der Forstexperte auch auf die sehr schwierige Lage im Bad Emser Stadtwald ein.


Die Installation der Fledermaus-Nistkästen muss gut vorbereitet sein.


Eine fertig installierte neue „Wohnung“ für Fledermäuse


Fledermäuse sind die einzigen Säugetiere, die aktiv fliegen können. Die bei uns heimischen Tiere sind aber bedroht, weil die Menschen ihren Lebensraum immer mehr einschränken. Daher hat die Bürgerstiftung Bad Ems in Zusammenarbeit mit dem Naturpark Nassau und dem heimischen Förster insgesamt 20 Nistkästen für Fledermäuse beschafft und im Bad Emser Stadtwald installiert.

Da war echte Schwerstarbeit angesagt. Britta und Norbert Lemler mit Hund Antoine, Anny Neusen und Wilhelm Augst vom Vorstand der Bürgerstiftung Bad Ems waren mit Revierförster Rainer Jäger, dem
Naturpark-Referenten des Naturparks Nassau, Stefan Eschenauer und Michelle Brandtner, die ihr freiwilliges ökologisches Jahr beim Naturpark Nassau absolviert, im Bad Emser Stadtwald im Bereich Trümmerborn unterwegs. Bepackt mit 20 schweren Rundnistkästen, Leiter und Installationsmaterial war man unterwegs, um neue Nistmöglichkeiten für Fledermäuse zu schaffen.

Bereits im Vorfeld der Aktion hatten
die Experten das Vorgehen besprochen und geplant. Wichtig war dabei die Auswahl der Areale und konkret der entsprechenden Bäume, um die Rundnistkästen fachgerecht zu montieren. Dabei war es wichtig, Bäume auszuwählen, die vital aussahen, was sich beim Zustand des Waldes in Folge der Trockenheit und des Befalls durch den Borkenkäfer schwierig gestaltete. So wurden letztendlich Bäume ausgewählt, die den Eindruck vermittelten, noch eine möglichst lange Standzeit zu haben. Zudem musste darauf geachtet werden, dass das Aufhängen und die spätere Kontrolle mit relativ geringem Aufwand gewährleistet werden kann.

Im näheren Bereich zum Trümmerborn wurden Buchen für die neuen Heimstätten der Fledermäuse ausgewählt und in Richtung Westersbach
vorwiegend Eichen. Es kann insgesamt bis zu fünf Jahren dauern, bis die Fledermäuse die Kästen für sich entdecken. Stefan Eschenauer erklärte, dass die Fledermäuse zum Teil auch von einem in den nächsten Kasten umziehen, so dass man bei den Kontrollen zwar leere Kästen vorfindet, aber anhand des Fledermaus-Kotes sieht, dass sie benutzt wurden.

„Im nächsten Jahr möchte die Bürgerstiftung Bad Ems“, so die stellvertretende Stiftungsvorsitzende Britta Lemler, „einen Vortrag über die heimischen Fledermäuse anbieten“. Herr Eschenauer wird dann über die zahlreichen Fledermausarten, wie Zwergfledermäuse,
Fransenfledermäuse, Bechsteinfledermäuse, Mausohr, kleiner Abendsegler oder braunes Langohr berichten. Vielleicht kann dann schon über positive neue „Mietverhältnisse“ der kleinen Flugsäuger berichtet werden.