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Montag, 30. August 2021

Sanierung der jüdischen Trauerhalle hat begonnen

Stadtbürgermeister Krügel erläutert Britta Lemler (stellvertretende Vorsitzende der Bürgerstiftung) und Wilhelm Augst die Sanierungsarbeiten an der Tahara-Halle


Britta und Norbert Lemler sowie Wilhelm Augst lassen sich von Stadtbürgermeister Krügel die Arbeiten an der Tahara-Halle erläutern


Unter dem Mauerputz kommt die ursprüngliche Gestaltung der Tahara-Halle aus dem Jahre 1881 zum Vorschein


Die notwendige Sanierung der Tahara-Halle (jüdische Trauerhalle) auf dem Bad Emser Friedhof hat begonnen. Der Vorstand der Bürgerstiftung machte sich vor Ort einen Eindruck über den Zustand des historischen Gebäudes. Stadtbürgermeister Oliver Krügel erläuterte die Bauarbeiten und konnte im Anschluss an die Besichtigung noch einen weiteren Spendenscheck der Bürgerstiftung Bad Ems über 1.000 Euro in Empfang nehmen.

Dekanin Renate Weigel vom evangelischen Dekanat Nassauer Land hatte bereits vor einigen Jahren begonnen für die Sanierung der Tahara-Halle zu sammeln. Dabei hat sie unter anderem auch die Bürgerstiftung Bad Ems angesprochen. Da sich die Bürgerstiftung seit Jahren für die Stadtgeschichte engagiert und Erinnerungsarbeit in der Stadt Bad Ems leistet, wurde die Anregung sofort aufgegriffen.

Die Bürgerstiftung
hatte bereits 4.500 Euro für die Sanierung der jüdischen Trauerhalle zur Verfügung gestellt. Dieser Betrag konnte jetzt nochmals um weitere 1.000 Euro aufgestockt werden. Wilhelm Augst, Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung, verwies darauf, dass der Großteil dieser Zuschüsse aus zweckgebundenen Spenden komme. Die Bürgerstiftung hatte sich in enger Abstimmung mit der Stadt Bad Ems und der Verbandsgemeindeverwaltung um weitere finanzielle Unterstützung bemüht. So sagten die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und das Land Rheinland-Pfalz Zuschüsse für die Sanierung zu.

Stadtbürgermeister Krügel bedankte sich ausdrücklich bei der Bürgerstiftung und beim evangelischen Dekanat für die Unterstützung. Nur durch diese Unterstützung konnten die Sanierungsarbeiten jetzt begonnen werden. Insbesondere der älteste Teil der Tahara-Halle, der aus dem Jahre 1881 stammt, hat
erhebliche Feuchtigkeitsschäden, die an der Bausubstanz deutliche Spuren hinterlassen hätten. Jetzt müsse das Gebäude abtrocknen, damit man in einer weiteren Sanierungsphase die Folgearbeiten aufnehmen könne. Bereits jetzt, so der Stadtchef weiter, seien Gestaltungselemente aus dem Jahre 1881 ans Tageslicht gekommen, die über Jahrzehnte unter dem Wandputz verborgen gewesen seien.

Die Tahara-Halle befindet sich auf dem jüdischen Friedhof, der heute in den christlichen Friedhof integriert ist. Auf dem jüdischen Friedhof finden sich insgesamt 182 Grabstätten. Da Bad Ems während seiner Glanzzeit im 18. und 19. Jahrhundert auch von jüdischen Kurgästen gerne besucht wurde und eine aktive jüdische Gemeinde in Bad Ems bestand, war der Bedarf nach einer jüdischen Trauerhalle gegeben. Diese wurde dann 1881 errichtet und 1929 um einen offenen Anbau erweitert. Auch wenn die Tahara-Halle nicht im Kernbereich des Weltkulturerbes „Great Spa Towns of Europe“ liegt,
sei sie ein historisches Zeugnis dieser besonderen Epoche für Bad Ems, das erhalten werden müsse.

Die Bürgerstiftung Bad Ems würde sich freuen, wenn sich noch weitere Menschen aus der Region für die Sanierung der Tahara-Halle
engagieren würden. Wer dieses Projekt aktiv unterstützen möchte, kann sich direkt an die Bürgerstiftung Bad Ems wenden. Die Bürgerstiftung weist darauf hin, dass bei zweckgebundenen Spenden die Gelder ausschließlich für den jeweils genannten Zweck eingesetzt werden.

Dienstag, 17. August 2021

Bürgerstiftung stellt ihren Historischen Kalender 2022 vor


Der neue Historischen Kalender der Bürgerstiftung Bad Ems fand bei der Vorstellung großes Interesse.


Trotz der Corona-Krise gibt es auch in diesem Jahr wieder einen Historischen Kalender der Bürgerstiftung für das kommende Jahr. Die Bürgerstiftung Bad Ems hat ihren neuen Historischen Kalender für das Jahr 2022 im Bad Emser Stadtmuseum offiziell vorgestellt. Der Historische Kalender ist seit
Anfang August 2021 in Bad Ems erhältlich und finanziert einen Teil der Aktivitäten der Bürgerstiftung.

Stiftungsvorstandsvorsitzender Wilhelm Augst konnte zur offiziellen Vorstellung des neuen Kalenders der Bürgerstiftung im Stadtmuseum Bad Ems eine kleine Zahl von interessierten Gästen begrüßen. Augst bedankte sich in seiner Einführungsrede bei den „Machern“ des Kalenders und bei den Bürgerinnen und Bürgern, die mit ihren eingereichten Bildern den Kalender erst möglich gemacht haben. Ein besonderer Dank ging an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stadtmuseums und den Bad Emser Stadtarchivar Dr. Hans-Jürgen Sarholz. Wie bereits in den Vorjahren, wurde die Bürgerstiftung bei der Erstellung des Historischen Kalenders mit Bildern, sowie mit hilfreichen Hinweisen aus der Bevölkerung unterstützt. Daneben konnten auch die Zeitungen des Jahres 1922 nach interessanten Schlagzeilen durchsucht werden, die sich im Kalender wiederfinden.

Wilhelm Augst bedankte sich ausdrücklich bei Britta und Norbert Lemler, Ralf Reiländer und Heidi Baetzel für die geleistete Arbeit zur Erstellung des Historischen Kalenders. Neun Jahre lang hatte Walter Klippel aus Kadenbach den Kalender gestaltet und gesetzt. In diesem Jahr konnte er diese Arbeit nicht mehr übernehmen. Wilhelm Augst bedankte sich bei Ralf Reiländer, der diese Aufgabe übernommen und den 10. Historischen Kalender gestaltet hat. Dieses Engagement und die sehr großzügige Unterstützung durch die Firma Löwenstein medical aus Bad Ems stellten sicher, so Wilhelm Augst weiter, dass über den Verkauf des nunmehr zehnten Historischen Kalenders ein größerer Geldbetrag für Aktivitäten der Bürgerstiftung in Bad Ems erwirtschaftet werden könne. Die Stiftung konnte im vergangenen Jahr insgesamt 14 Projekte mit 15.000 Euro fördern. In diesem Jahr werde man trotz der Einschränkungen durch die Pandemie nach derzeitiger Planung 12 Projekte mit rund 10.000 Euro unterstützen.

Wilhelm Augst ging kurz auf die Inhalte des Historischen Kalenders 2022 ein und erläuterte die Bildauswahl und die Auswahl der Schlagzeilen der Emser Zeitung aus dem Jahre 1922. Da wird unter anderem über die Einführung von Notgeld und die Schließung des Volksbades berichtet. Der Verkauf eines Hauses wegen Auswanderung macht deutlich, dass die Not der Nachkriegsjahre erheblich war. Aber auch alltägliche Vorkommnisse finden sich in der Zeitung, wie zum Beispiel ein Bericht über ein Schwein, das in einer Jauchegrube ertrunken war. Interessant auch die Tatsache, dass Probleme, über die heute diskutiert wird auch vor 100 Jahren aktuell waren. So muss die Verwaltung immer wieder auf die Reinigung der Gehwege hinweisen. Die ausgewählten Schlagzeilen aus der Presse belegen sehr eindringlich die Lebenssituation der Menschen im Jahre 1922 und geben hie und da auch Grund zum Schmunzeln..

Der Historische Kalender 2022 kann bei folgenden Verkaufsstellen in der Stadt Bad Ems erworben werden: Frisör Kohns, Häcker‘s Kurhotel, Le Gout, Kur- und Stadtmuseum, Buchhandlung Meckel, Nassauische Sparkasse, Schuhhaus Daniel, Weltladen Bad Ems (alle Römerstraße); Lotto-Shop Walldorf (Wipsch-Passage), Boutique M1, Sonnenapotheke (Koblenzer Straße) und Physiotherapie Lemler (Auf der Pütz).

Montag, 9. August 2021

Jugendliche gestalten Schaltkästen an der Post in Bad Ems


Die fleißigen Künstlerinnen vor ihren noch nicht ganz fertigen Bildern




Ausschnitte der einzelnen neu gestalteten Schaltkästen und eine Gesamtansicht des Kunstwerkes


Die Bürgerstiftung Bad Ems fördert
seit Jahren die vielseitige Jugend- und Kulturarbeit des Bad Emser Jugendzentrums. Im vergangenen Jahr hatten die Jugendlichen die Eingangsfront des Bad Emser Hauptbahnhofes neu und farbenfroh gestaltet. In diesem Jahr haben sich die Jugendlichen um die Verschönerung der grauen Schaltkästen gegenüber der Bad Emser Post gekümmert. Herausgekommen ist ein echter Hingucker, der die graue Tristesse in ein phantasievolles und buntes Kunstwerk verwandelt hat. Die Bürgerstiftung Bad Ems hat die Kosten für diese Aktion getragen.

Julia Siebenschuh vom Bad Emser Jugendzentrum hatte im Vorfeld die Besitzer der grauen Schaltkästen gegenüber der Post in Bad Ems kontaktiert und um Genehmigung für die künstlerische Gestaltung gebeten. Sowohl die Syna GmbH, als auch die Deutsche Telekom Technik GmbH, stimmten der Neugestaltung zu. Logistische Unterstützung kam vom Bauhof der Stadt Bad Ems und die finanzielle Unterstützung wurde von der Bürgerstiftung Bad Ems sichergestellt.

Unter der künstlerischen Leitung der Theaterplastikerin Kirsten Sauer entwickelten die Jugendlichen die künstlerischen Ideen und sorgten für
deren Umsetzung. Die tristen und grauen Schaltkästen waren bisher keine gute Visitenkarte für die Stadt Bad Ems. Auf Anregung der Bürgerstiftung Bad Ems hat man sich im Jugendzentrum Gedanken gemacht, wie man diesen Bereich mit künstlerischen Mitteln aufwerten kann. Wie bereits im letzten Jahr, waren die Jugendlichen von der Idee begeistert. Innerhalb einer Woche entstanden so in der Römerstraße echte Kunstwerke. Die Künstlerinnen ließen sich bei Ihrer Arbeit auch von den widrigen Wetterbedingungen nicht aufhalten. Touristen und Einheimische, die während der Arbeiten an der Post vorbeikamen, waren durchweg von der Aktion begeistert. So haben die Jugendlichen einen schönen Beitrag zu positiven Gestaltung des neuen WeltKULTURerbes Bad Ems geleistet.

„Die Bürgerstiftung Bad Ems“, so deren Vorsitzender Wilhelm Augst, „würde sich sehr freuen, wenn sich weitere Sponsoren für das Jugendzentrum und seine Aktivitäten begeistern lassen könnten.“ In diesem Zusammenhang weist die Bürgerstiftung darauf hin, dass mögliche Unterstützerinnen und Unterstützer auch zweckgebundene Spenden an die Bürgerstiftung geben können. Diese Spenden werden ohne Abzüge unmittelbar für den jeweils von den Spenderinnen und Spendern festgelegten Zweck eingesetzt. „Die Jugendlichen des Jugendzentrums zeigen, dass sie sich für die Allgemeinheit einsetzen und dieses Engagement sollte von allen in der Gesellschaft unterstützt werden“, stellte Augst abschließend fest.