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Montag, 11. November 2013

Vortrag von Dr. Erich Krausbeck: „Sein Lieblingswort war Ich - Wie krank war Adolf Hitler?“




Die Bürgerstiftung Bad Ems hatte zu einem Vortrag ihres Gründungsstifters Dr. Erich Krausbeck in das Bad Emser Badhaus eingeladen. Im fast voll besetzten Saal  referierte  der Bad Emser Arzt für Neurologie und Psychiatrie über die Psyche von Adolf Hitler.

Dr. Krausbeck hatte sich bereits in einem 2011 erschienen Buch mit der Frage befasst, wie krank der Diktator wirklich gewesen ist. Er hat sich unter Nutzung authentischer Unterlagen aus der Sicht des Mediziners  intensiv dieser Persönlichkeit genähert.

In seinem Vortrag kritisierte Dr. Krausbeck insbesondere die Dämonisierung Hitlers in der Nachkriegszeit und  das daraus resultierende falsche Geschichtsbild, das noch bis in die späten 70er Jahre in den Schulen vermittelt worden sei.  Die Dämonisierung und Reduzierung der unermesslichen Verbrechen auf wenige Personen habe man in der unmittelbaren Zeit nach dem Krieg gerne als Ausrede oder Entschuldigung genutzt. Dies werde aber nicht den tatsächlichen Fakten gerecht.

Aus der Sicht des Arztes, so Dr. Krausbeck weiter, sei der Diktator für alle seine Handlungen, auch im strafrechtlichen Sinne, verantwortlich gewesen. Die berichteten Wutausbrüche, gerade auch in der Anfangszeit der Naziherrschaft, habe der Diktator sehr gezielt für seine Zwecke eingesetzt. Als Beispiel nannte Dr. Krausbeck die Zusammenkunft mit dem damaligen österreichischen Bundeskanzler Kurt Schuschnigg, in dessen Verlauf Hitler einen Wutanfall bekam. Dieser Wutanfall sei aber sehr genau geplant gewesen, um den Gast einzuschüchtern, was ja auch gelungen sei. Genauso seien auch die die öffentlichen Auftritte sehr genau geplant und einstudiert gewesen. Hitler habe in dieser Beziehung nichts dem Zufall überlassen.

Dr. Krausbeck führte weiter aus, dass der Diktator völlig auf sich bezogen war, was sich schließlich auch im sogenannten Führerprinzip widerspiegelte. „Er leugnete die Menschenrechte“, zitiert er den Historiker Eugen Kogon, und der Schriftsteller Thomas Mann habe den Diktator als hysterisch bezeichnet.  Auch Dr. Krausbeck erkennt in der Person des Machtmenschen einen Hysteriker, der über keinerlei Ethik verfüge. Er bezieht sich bei dieser Diagnose unter anderem auf medizinische Untersuchungen am Ende des Ersten Weltkrieges, bei denen bereits hysterische Krankheitsbilder festgestellt wurden. Für Dr. Krausbeck gibt es keinen Zweifel daran, dass Adolf Hitler keine psychische  Erkrankung hatte, die zu einer Schuldminderung führen könnte.

Zum Ende seines Vortrages verdeutlichte und unterstrich Dr. Krausbeck seine Ausführungen noch mit einigen eindrucksvollen Bildern und Filmsequenzen. Diese Bilder und Filmausschnitte relativierten die Propagandabilder der Wochenschauen, die von Vielen als Realität gewertet wurden. In der anschließenden Diskussion wurden die Ausführungen von Dr. Krausbeck lebhaft diskutiert. Hierbei kamen sowohl ärztliche Kollegen des Referenten als auch ärztliche Laien zu Wort.